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Die Kunst der Trennung

Trennung als Kunst zu bezeichnen erscheint auf den 1. Blick als blasphemisch, wenn Kunst als ein schöpferisches Gestalten und Schaffen von Werken wie Musik, Literatur oder Malerei verstanden wird.

Die meisten Menschen wären wohl eher der Meinung, dass es sich bei einer Trennung, egal ob beruflich oder privat mehr um einen Akt der Zerstörung handelt. In der Regel ist es auch schwierig den Trennungsprozess an sich als ein Kunstwerk im herkömmlichen Sinn wie etwa ein Gemälde, ein Gedicht oder eine Symphonie zu betrachten. Wer allerdings im Trennungsmanagement tätig ist weiß, dass für das gute Gelingen von Trennungsprozessen immer wieder Kunstgriffe vonnöten sind und eine bloße Anwendung von methodischem Handwerkszeug nicht ausreicht. Was sich jedenfalls auch dazu schreiben lässt ist, dass nach einer Trennung jedenfalls etwas Neues erschaffen wird, sowohl für das Unternehmen, die Bleibenden (Survivor) als auch für die Gekündigten. Neues zu erschaffen verlangt wiederum nach einem schöpferischen Akt, auch wenn das Endergebnis wiederum selten ein Kunstwerk sein wird. Da fällt mir noch ein, dass im professionellen Trennungsmanagement tatsächlich auch Kunstwerke entstehen.

Zum Beispiel wird im Survivor Empowerment das Trennungsessay manchmal auch in Form einer Collage gestaltet und dem Gekündigten mit auf dem Weg gegeben. Ebenso kann die Zukunftsvision einer KundIn in der Out/New Placementberatung in Form eines gemalten Bildes entstehen. Selbstredend erzielen diese Werke am internationalen Kunstmarkt keinerlei Preise. Nicht zu vergessen wie überlegt die Worte in einem Trennungsgespräch gewählt werden sollten, damit die Menschwürde für das Gegenüber intakt bleibt und ein guter Abschied vom Unternehmen erleichtert wird. Was sich bei genauerer Betrachtung also sagen lässt ist, dass sich im professionellen Trennungsmanagement jedenfalls künstlerische Aspekte entdecken lassen. Wie diese einzelnen Aspekte im Trennungsprozess gestaltet werden können lesen Sie in unserer Blogserie „Die Kunst der Trennung“.

 Teil I: Die richtigen Werte finden

Die Güte eines professionellen Trennungsmanagements zeigt sich unter anderem darin, wie Trennungsgespräche gestaltet werden. Trennungsgespräche gehören zu den schwierigsten und unliebsamsten Gesprächen, die es als Führungskraft zu meistern gilt und selbst erfahrene ManagerInnen berichten von schlaflosen Nächten im Vorfeld. Eine Studie von Grunberg, Moore, Greenberg aus dem Jahre 2006 zeigt, dass Führungskräfte, die im Zuge von Personalabbau Trennungsgespräche durchführen, verstärkt das Unternehmen verlassen wollen und erhöhte Burn Out Gefahr aufweisen. Neben anderen Punkten ist für die Gestaltung eines Trennungsgespräches die mentale Vorbereitung der Führungskräfte wichtig. Die Haltung ist die Ausgangsbasis für das Gelingen eines wertschätzenden Trennungsgespräches. Wenn wir über Haltung sprechen, führt uns das unweigerlich zum Thema Werte[1]. Der 1. Schritt in der Vorbereitung für ein Trennungsgespräch beginnt mit Fragen zu den Werten, die eine Führungskraft ins Trennungsgespräch mitnehmen will. Einige hilfreiche Fragen sind zum Beispiel:

  • Welchen Wert brauche ich, um eine gute Verbindung zum Gegenüber im Gespräch zu haben?
  • Welcher Wert hilft mir dabei mit den Reaktionen des Gegenübers gut umzugehen?
  • Welche meiner Werte sind für ein konfliktfreies Gespräch hinderlich?

Werte sollen uns im Trennungsgespräch unterstützen. Es sind Ressourcen, die uns im Idealfall uneingeschränkt zur Verfügung stehen und sich im Zuge eines Trennungsgespräches als Teil unserer Trennungskultur zeigen. Sie tragen dazu bei, dass schwierige Gespräche für alle Beteiligten besser gelingen können. Manchmal fällt es schwer einen bestimmten Wert in das Mind Set fürs Trennungsgespräch zu integrieren. Dann wenn die Vorgeschichte mit einer MitarbeiterIn hinderlich ist. In diesem Fall hilft die Vorbereitung mit einem professionellen Coach weiter. Mehr zum Thema Trennungsgespräche wertschätzend gestalten erfahren Sie in unseren Seminaren und Coachings und in Zukunft in meinem Buch Trennungsmanagement/New Placement, Impulse wie Personalabbau gelingen kann.

Gutes Gelingen und schönen Tag!

Michael Hanschitz

 


[1] Der Begriff Werte wird hier als synonym für Kompetenzen, Glaubenssätze, Ressourcen verwendet.

Michael Hanschitz klein

Kontakt

Mag.(FH) Michael Hanschitz
+43 1 997 80 74
mh@outplacementberatung.co.at

Buchveröffentlichung

Buchcover Menschen fair Behandeln von Michael Hanschitz

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