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Auf zum Traumjob: Der wiederentdeckte Traumjob

„Aufgwärmt schmeckt nur a Gulasch“, sagt man im Volksmund. Das bedeutet im übertragenen Sinn, dasseine bereits einmal gemachte Erfahrung nicht gezwungenermaßen wiederholt werden sollte. Aber gilt diese Pinsenweisheit auch für die Arbeitswelt oder ist eine Rückkehr zum Ex-Arbeitgeber durchaus vorstellbar.

Vor einigen Jahren noch war die Rückkehr zu einem ehemaligen Arbeitgeber definitiv ein absolutes No go. Bekanntlich gibt es ja immer gute Gründe, warum man sein Unternehmen verlässt und woanders anheuert. Mittlerweile haben sich manche Parameter verändert.

Einerseits gab es viele Krisen, auf die Arbeitgeber reagieren müssen und andererseits ist der Fachkräftemangel in aller Munde. Das zwingt beide Seiten zum Umdenken und deshalb hat sich das kategorische Nein in manchen Fällen zu einem Vielleicht oder Warum auch nicht gewandelt und so ist daraus ein zarter Trend entstanden.

Je nach Studie kehren 2,1 Prozent bis 5 Prozent wieder zu ihrem ehemaligen Arbeitgeber zurück. Das wird dann als Bumerang-Karriere bezeichnet. Aber kann das tatsächlich gutgehen und wenn ja, wie kann es überhaupt gelingen?

Warum verlassen Mitarbeiter ihr Unternehmen?

Es gibt natürlich mannigfaltige Gründe den Arbeitgeber zu wechseln. Grundsätzlich kann einmal zwischen zwei Gruppen unterschieden werden, nämlich denjenigen, die ein Unternehmen freiwillig verlassen und die zweite Gruppe, die vom Unternehmen freigesetzt wird.

Bei Ersteren steht das Gehaltsthema ganz oben auf der Liste, oftmals gepaart mit fehlenden Entwicklungsperspektiven. Ein prominenter Grund sind ebenfalls Differenzen mit der aktuellen Führungskraft. Wer über Jahre in einem Unternehmen gearbeitet hat, fällt auch heute noch sehr oft der Faustregel zum Opfer, dass der Prophet im eigenen Land nun mal nichts zählt und ein Jobwechsel tatsächlich zu einer Verbesserung der eigenen Karrieresituation führen kann.

Das ist dann zumeist das Momentum, wo beim ehemaligen Arbeitgeber die Erkenntnis reift, dass ein wertvoller Mitarbeiter verloren gegangen ist. Dieser Art von Abschied birgt wiederum die Chance für einen Restart schon in sich. Selbiges gilt dann ebenso, wenn der Wechsel führungsbedingt erfolgte, denn deren Engagement ist ja heutzutage nicht mehr in Stein gemeißelt.

Schwieriger ist die Ausgangssituation bei der zweiten Gruppe. Ein neuerliches Andocken bei einem Unternehmen, von dem man davor geschasst wurde, stellt sich schon ganz anders dar. Wobei in so einem Fall wieder eine genauere Differenzierung notwendig ist.
Trennt sich das Unternehmen aufgrund von diversen Verfehlungen von einer Person, dann ist eine Rückkehr wohl von beiden Seiten unerwünscht.

Ist der Grund kriseninduziert schaut die Sache anders aus. Krisen, wie die Coronapandemie beispielsweise sind externe Ereignisse, die von einer Firma nicht beeinflussbar sind und es erwischt oftmals Mitarbeiter:innen, die man gerne behalten hätte. Nichts desto trotz geht damit natürlich eine herbe Enttäuschung einher und es hängt stark davon ab inwieweit eine Person das in Nachhinein verzeihen kann.

Wer möchte überhaupt zurückkehren und wie?

Einer Studie von Indeed zur Folge können sich rund 40 Prozent der 16 bis 65-Jährigen eine Rückkehr zum alten Arbeitgeber vorstellen. Für rund 50 Prozent stellt es keine Option mehr dar. Diese Tendenz ist mit dem Alter steigend, weil bei den unter 35-Jährigen liegt der Wert von denen, die es ablehnen bei nur einem Drittel.
Die jüngere Generation steht diesem Thema also offener gegenüber. Früher galt es eben als peinlich oder sogar als Versagen, wieder beim Ex-Chef anzudocken und diese Blöße wollen sich viele nicht geben.

Männer haben diesen Schritt bis dato häufiger vollzogen (29 Prozent vs. 39 Prozent) und generell wünscht sich ca. ein Fünftel, dass der Ex-Arbeitgeber aktiv auf sie zukommt, weniger würden sich hingegen von sich aus bewerben. Daraus ergibt sich ein neues Betätigungsfeld fürs HRM.

Wie kann eine Rückkehr zur Ex-Firma gelingen?

Last but not least stellt sich natürlich die Frage, wie so eine Rückkehr gelingen kann, denn davon auszugehen, dass sich in einem Unternehmen alles zum Guten gewendet hätte, ist mehr als naiv. Ich empfehle meinen New/Outplacement Kandidat:innen deshalb den sogenannten Nostalgieeffekt genau zu hinterfragen. Wir Menschen neigen nämlich dazu uns mit etwas Abstand nur mehr an die positiven Dinge zu erinnern.

Das kann in so einem Fall fatale Folgen haben. Eine Unternehmenskultur ändert sich nicht einfach so von heute auf morgen. Einen weiteren Effekt kennen wir ebenfalls, nämlich den, dass wir quasi ausgezogen sind und erfolgreich zurückkehren und deshalb vor Ort der Himmel voller Geigen hängt. Das ist ein wunderschönes Kindermärchen. 

In der Realität kann es oftmals ein böses Erwachen geben, wenn dann genau Gegenteiliges eintritt und einem mit der Neidkeule eines übergebraten wird. Die Gefahr besteht vor allem dann, wenn man eine Hierachiestufe weiter oben wiedereinsteigt. Hat man sein Vorhaben allerdings reflektiert und ist der Trennungsgrund gut verheilt bzw. beseitigt, dann steht einer Rückkehr nichts mehr im Weg.

Die letzte Hürde ist dann noch das Bewerbungsgespräch. Da kann einem noch der Trugschluss einen Streich spielen, dass man ja schon bekannt ist und sich deshalb nicht mehr wirklich darauf vorzubereiten braucht. Allerdings gibt es keinen Bonus, nur weil man ein Rückkehrer ist und die Konkurrenz mit anderen Bewerbern gibt es trotzdem. Und die Fragestellung warum man das Unternehmen verlassen hat und jetzt zurückkehren will, sollte im Vorfeld gut eingeübt werden.

Die Kenntnis des Unternehmens kann im Interview selbst natürlich in einen Vorteil verwandelt werden und im nächsten Schritt kann aus einem ehemaligen Job doch noch ein Traumjob werden.

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Michael Hanschitz klein

Kontakt

Mag.(FH) Michael Hanschitz
+43 1 997 80 74mh@outplacementberatung.co.at

Buchveröffentlichung

Buchcover Menschen fair Behandeln von Michael Hanschitz

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