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Auf zum Traumjob Folge XXXX: Preker im Traumjob

Den Traumjob zu Leben und sich damit selbst zu verwirklichen ist in unserer Gesellschaft, vor allem bei jüngeren Generationen, mittlerweile gut etabliert. Die damit verbundenen Lebensentwürfe führen jedoch mitunter ins Prekariat. Nicht nur frei und selbstbestimmt sondern selbsterfüllt, fernab von materiellen Zwängen, sollte das Leben gelebt werden. Das war nur eine der Forderungen der 68iger Generation, welche auf eine zutiefst konservativ reaktionäre Gesellschaft prallten.

Dieser Konflikt entlud sich damals in einer Auflehnung gegen die Eltern, Studentenprotesten, Antikriegsdemonstrationen und sehr oft auch in Drogenexzessen. Viele der Forderungen dieser Gegenbewegung sind allerdings heute in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen, so auch in der Berufswelt.

Die jüngere Generation will keine sinnentleerten Jobs mehr machen, nur weil die Unternehmen ihnen mit der Karotte den nächsten Karriereschritt, egal ob monetär oder hierachisch, in Aussicht stellen. Immer mehr fragen sich, aufgrund der schnellen Veränderungen in der Arbeitswelt, mit 40/50+ ebenfalls nochmals ob und wie es beruflich für sie weitergehen soll.

Der Unterschied zu den Vorgenerationen liegt vor allem darin, dass Menschen mehr denn je bereit sind die Konsequenzen ihres Handelns dann auch zu tragen oder besser gesagt zu ertragen. Denn seine eigenen Werte konsequent in der Berufswelt zu leben geht oft einher mit Verzicht auf einen materiell abgesicherten Lebensstil. Aber kann das dann überhaupt als Traumjob bezeichnet werden? Und wie kann ein solches Lebenskonzept überhaupt funktionieren?

Traumjob versus Traum

Die Definition eines Traumjobs wäre für mich als New/Outplacement Berater, wenn ich mit dem was ich beruflich machen möchte so leben kann wie ich es mir vorstelle, ohne den Anspruch darauf zu erheben, dass dies in jeder Lebensphase wirklich zu 100% gelingt. Im Gegensatz dazu ist ein Traum ein sehnlicher, aber unerfüllter Wunsch.

Wenn der Traumjob innerhalb eines Unternehmens in Form eines Vollzeitjobs verwirklichbar ist, dann ist die eigene Existenz in der Regel abgesichert. Für manche ist dies allerdings nicht der Fall. Die Gründe dafür sind mannigfaltig und betreffen oft nicht nur die fehlenden Entwicklungsmöglichkeiten, die dargebotenen Rahmenbedingungen sondern aktuell immer häufiger der Wert des Unternehmens für unsere Gesellschaft.

In diesem Fall bleibt dann für die Traumjobsuchenden oftmals nur der Schritt in die Selbstständigkeit. Die Anfangseuphorie ist immer sehr groß und am Papier scheint man ja gar nicht „so viel“ zum Leben zu brauchen. Weil wer glücklich ist, sucht seine Befriedigung nicht im Konsum an und für sich nutzloser Produkte.

Die Ernüchterung stellt sich dann relativ rasch ein und bei jenen, die davor schon mal gut verdient haben, umso schneller. Ein Teil der Traumjobsuchenden gibt sich damit zufrieden es zumindest einmal probiert zu haben. Für andere hat das Leben im „Traumjob“ damit erst richtig begonnen.

Traumjobüberlebensstrategien

„Der Mensch entwirft sich über das Gegebene hinaus auf die Zukunft hin, er ist wesentlich durch seine Möglichkeiten bestimmt“ sagt J. P. Sartre. In diesem Satz steckt im Wesentlichen schon eine grundlegende Prämisse für das Überleben im Traumjob.

Denn mit dem ersten Entwurf ist es bei vielen oft nicht getan. Natürlich sind die Medien voll von erfolgreichen Persönlichkeiten, die in der Kunst & Kultur, der Medizin oder als Firmengründer:innen etc. reüssiert haben. Oft wird der Eindruck vermittelt die jeweiligen Protagonisten waren auf Anhieb dort, wo sie heute sind.

Die Anzahl der Fehlentwürfe werden zumeist verschwiegen oder wie lange es tatsächlich gedauert hat dort anzukommen. In der Regel verstecken sich dahinter, egal in welchem Metier allerdings viele Fehlschläge. Laut Studien ist bei den sehr gehypten Start ups nur eines von zehn tatsächlich erfolgreich.

Den Unterschied mit seinem Lebensentwurf letztlich erfolgreich zu sein machen im Endeffekt viele unterschiedliche Aspekte aus. Einer davon ist aber sicherlich der Wille sich immer wieder neu zu erfinden. Das gilt im selben Ausmaß für den im Rampenlicht stehenden Opernstar wie auch für den Antiquitätenhändler ums Eck, der ohne Vorerfahrung die Chance ergreift und plötzlich ein Hip-Hop Plattenlabel (banc public records) gründet.

Andere Strategien sind beispielsweise Teilzeit im alten Job zu arbeiten und parallel seine Selbstständigkeit aufzubauen. Oder in schwierigen Phasen wieder für das eine oder andere Projekt in den angestammten Bereich zurückzukehren. Unternehmen bieten heute immer mehr flexible Möglichkeiten an für sie tätig zu werden.

Eine wieder andere Strategie ist es im angestammten Job Kapital anzusparen und sich danach in die Selbstständigkeit wagen. Ebenso erfolgreich kann es sein in seinen neuen Berufsentwurf seine bisherige Karriere miteinfließen zu lassen. Das funktioniert beispielsweise indem der/ie jetzige Arbeitgeber:in gleich zur ersten Kunde:in wird oder das über viele Jahre aufgebaute Kontaktnetzwerk miteinbezogen wird.

Wichtig ist es vor allem in schwierigen Phasen handlungsfähig zu bleiben. Meinen New/Outplacement Klient:innen empfehle ich schon im Vorfeld sich von der Vorstellung zu lösen, es gäbe den einzig wahren Entwurf, der sozusagen heilsbringend für den Rest ihres Lebens sein wird.

Vielmehr ist das Ganze ein immer währender Prozess, der wöchentlich oder vielleicht sogar täglich stattfindet. Selbstbestimmung – Selbstverwirklichung – Selbstständigkeit verraten uns ja schon am Wortanfang worum es dabei geht. Und ja, das alles klingt nach permanenter Arbeit - ob das unsere Hippies damals mitbedacht hattenJ.

Gutes Gelingen

Michael Hanschitz

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Kontakt

Mag.(FH) Michael Hanschitz
+43 1 997 80 74
mh@outplacementberatung.co.at

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Buchcover Menschen fair Behandeln von Michael Hanschitz

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